File:Agouti Mice.jpg
Eine dominante Mutation auf dem Agouti-Locus nennt sich Viable Yellow. Bei homozygoten Tieren ist diese Mutation mit „gelber“ Fellfarbe, Fettleibigkeit, verstärkter Neigung zu Krebserkrankungen und verstärkter Insulinausschüttung verbunden.
Heterozygote Mäuse, die vom Agouti-Gen ein Allel für schwarze Farbe und eines für Viable Yellow aufweisen, können genauso „gelb“ aussehen wie eine Maus, bei der beide Allele des Agouti-Locus die Viable-Yellow-Variante aufweisen. Sie können aber auch aussehen wie das Elterntier, bei dem beide Allele für die Farbe schwarzer Mäuse codieren; zudem gibt es schwarz-gelb gefleckte Mäuse. Durch Imprinting – also das Ausschalten eines Allels des Agouti-Gens in jeder Zelle, indem die DNA vor diesen Genen methyliert wird – wird festgelegt, welches der Allele des Gens im jeweiligen Haar aktiv und anhand der entstehenden Farbe gleichsam sichtbar wird. Entsprechendes gilt, wenn ein Elterntier das Allel für die Wildfarbe aw vererbt hat.
Wenn man nun trächtige Muttertiere mit Nahrung füttert, die in den Mäuseembryonen eine Methylierung des dominanten Allels begünstigt, so dass es nicht aktiv werden kann, wird häufiger das nicht-mutierte Gen aktiv sein als bei Mäusen, deren Mütter dieses Futter nicht erhalten haben. Außerdem spielt eine Rolle, ob das Gen in der Mutter eher aktiv oder inaktiviert war; Mäuse können also nicht nur ihre Gene, sondern auch deren Aktivierungszustand vererben. Zudem ist das Allel, das von der Mutter stammt, häufiger aktiv, als das, welches vom Vater stammt.
- ↑ Epigenetik und Ernährung: Folgenreiche Fehlprogrammierung
- ↑ George L. Wolff, Ralph L. Kodell, Stephen R. Moore, Craig A. Cooney: Maternal epigenetics and methyl supplements affect agouti gene expression in A vy/a mice. (online)
(Reusing this file)